Freitag, 10. Oktober 2014
Die eigene Freiheit aus den Händen geben - Zwangsstörungen
leid und freud, 18:20h
Vermutlich kennen Sie diese oder eine ähnliche Schrecksekunde:
"Habe ich das Auto auch wirklich abgeschlossen?"
"Ist der Herd wirklich ausgeschaltet?"
Manche sind deshalb auch schon mehrmals zurückgelaufen, um nachzusehen, ob wirklich alles in Ordnung ist. Andere haben sich bei ihrem Partner rückversichert: „Hast Du gesehen, ob ich auch wirklich abgeschlossen habe?“
Und wer hat nicht schon einmal ein wichtiges Dokument mehrmals gelesen, um sicherzugehen, dass sich kein Fehler eingeschlichen hat?
Manchen Menschen ist es auch besonders wichtig, dass die Wohnung immer blitzsauber ist oder dass alles eine bestimmte Ordnung hat. Wieder anderen fällt es schwer, liebgewonnene Dinge wegzuwerfen – selbst dann, wenn sie kaputt und nicht mehr zu gebrauchen sind.

Was ist noch "normal", und was nicht? Ist jeder "zwanghafte" Gedanke auch ein Zwangsgedanke, oder gar ein Zwangsimpuls?
Solche Verhaltensweisen haben zwar eine gewisse Ähnlichkeit mit dem, was man als Kontrollzwang, Waschzwang, Ordnungszwang oder Sammelzwang bezeichnet. Allerdings ist ein solches Verhalten bis zu einem gewissen Grad völlig normal und häufig sogar sinnvoll: Ehe das eigene Auto gestohlen wird, ist es besser, zwei Mal nachzusehen, ob alles gut verschlossen ist. Und wenn alles ein bestimmtes System hat, findet man Dinge eben leichter wieder.
Problematisch wird es jedoch dann, wenn die Neigung, Dinge zu kontrollieren oder der Hang zur Sauberkeit überhand nehmen.
Dann können sie den Alltag beeinträchtigen oder sogar vollständig beherrschen und bei den Betroffenen beträchtliches Leiden auslösen. In solchen Fällen spricht man von einer Zwangsstörung oder Zwangserkrankung:
Die Betroffenen leiden unter Gedanken, die sich ungewollt aufdrängen, begleitet von der Angst, dass etwas Schlimmes passieren könnte. Sie verspüren den unwiderstehlichen Drang, bestimmte Dinge zu tun, mit denen sie den negativen Gedanken und der Angst scheinbar entgegenwirken können. Die Handlungen werden häufig immer wieder in der gleichen Form wiederholt, was kurzfristig zu einem Nachlassen der inneren Anspannung führt.
Die häufigsten Arten von Zwangshandlungen:
- Kontrollzwang:
Vor dem Verlassen der Wohnung muss man mehrmals kontrollieren, ob alle Elektrogeräte ausgeschaltet sind, ob alle Türen und Fenster geschlossen und ob kein Wasserhahn tropft. Man befürchtet, dass sonst die Wohnung abbrennen, ein Einbruch geschehen oder ein Wasserschaden auftreten könnte. Die Kontrollen wiederholt man dann 20 Mal in genau der gleichen Reihenfolge.
- Waschzwang:
Aus Angst, sich und ihre Familie mit einem Krankheitserreger zu infizieren, muss man nach dem Nachhausekommen den ganzen Körper und die Kleidung nach einem festgelegten Ritual reinigen. Außerdem wäscht man sich bis zu 50 Mal am Tag die Hände, wobei man immer mit dem kleinen Finger der linken Hand beginnt und sich dann nach rechts vorarbeitet. Wenn man sich nicht sicher ist, ob sie bei dem Ritual einen Fehler gemacht hat, muss sie wieder von vorne anfangen. Dabei empfindet man das ständige Waschen selbst meist als störend und sinnlos.
- Ordnungszwang:
Man hat das Bedürfnis, dass die Gegenstände in der Wohnung nach genau festgelegten Prinzipien angeordnet sind. Ist diese Ordnung gestört, fühlt man sich sehr unbehaglich. Daher verbringt man mehrere Stunden am Tag damit, die Ordnung zu überprüfen und zum Beispiel Bücher zurecht zu rücken, die Falten in der Gardine glatt zu zupfen usw. Schon seit längerer Zeit lässt man keine anderen Menschen mehr in seine Wohnung.
- Wiederhol- oder Zählzwang:
Wiederhol- und Zählzwänge gehen oft mit einem magischen Denken einher. So muss man beim Teekochen fünf Mal hintereinander das heiße Wasser wegschütten und neu beginnen. Man befürchtet, dass jemandem etwas zustoßen könnte, wenn man dies nicht tut. Wenn man glaubt, bei irgendeiner Tätigkeit im Haushalt einen Fehler gemacht zu haben, sagt man Zahlen in einer bestimmten Reihenfolge auf, um zu verhindern, dass etwas Schlimmes geschieht. Was dies sein könnte, kann man nicht genau angeben.
-Sammelzwang:
Man hat die Befürchtung, man könnte aus Versehen irgendetwas wegwerfen, was doch noch wichtig ist. Daher sammelt man in der Wohnung viele Dinge an. Wenn man doch einmal etwas wegwirft, kommt es häufig vor, dass man hinterher die ganze Mülltonne durchwühlt, um sicher zu gehen, dass nicht doch etwas Wichtiges dabei war.
Außenstehenden erscheint dieses Verhalten – zum Beispiel stundenlanges Waschen oder wiederholtes Kontrollieren der ganzen Wohnung – oft unverständlich und bizarr. Tatsächlich handelt es sich jedoch um eine klar umschriebene psychische Erkrankung, für die es bestimmte Ursachen gibt und die sich mit geeigneten Methoden auch behandeln lässt.
Wenn Sie selbst unter ähnlichen wie den beschriebenen Symptomen leiden, sollten Sie den Mut haben, sich an einen Arzt oder Psychotherapeuten zu wenden. Dieser kann die Symptomatik genauer untersuchen und Ihnen weitere Maßnahmen empfehlen.
Therapiemöglichkeiten
Lange galten Zwangsstörungen als schwer zu behandeln. Inzwischen erzielt man v.a. gute Erfolge mit verhaltenstherapeutischen Mitteln, die gelegentlich mit Medikamenten unterstützt werden. Die für die Therapie gewählten Methoden bei Zwangsverhalten (Zwangshandlungen) sind Verfahren der Konfrontation und Reaktionsverhinderung. Diese sollen den Zirkel von Angst und Vermeidung durchbrechen: Der Patient wird mit der Situation, welche die Zwangsrituale auslöst, konfrontiert. In Absprache und mit der Zustimmung des Patienten wird verhindert, daß das Zwangsverhalten ausgeführt werden kann. Zunächst führt das zu einem Anstieg, aber dann zu einem Nachlassen der Angst. Außerdem soll es zu einem Anstieg des subjektiven Erlebens von Kompetenz im Umgang mit dem Problem führen. Doch wenn das Zwangsverhalten eine stabilisierende Funktion hat, muß das bei der Therpieplanung beachtet werden, denn eine Konfrontation stellt in diesem Fall das falsche Mittel dar.

Bei der Hypnosetherapie zur Behandlung von Zwangsstörungen wird mit folgenden Therapieansätzen gearbeitet:
- Neuronale Tiefenentspannung während des hypnotischen Trancezustandes,
mit der auf natürliche Weise die Erholung des Organismus gefördert wird.
- Konfliktlösende hypnotherapeutische Interventionen, wodurch die Seele und damit auch der Organismus entlastet wird – eine seelische Neuorientierung und Reifung wird dabei sanft gefördert.
- Einem Wiederauftreten der Zwangshandlungen- und Gedanken wird vorgebeugt, indem die verursachenden Emotionen verständlich gemacht und eine Neuorientierung ermöglicht wird.
- Durch Suggestion wird auf das „Gleichgültigwerden“ der Zwangshandlungen eingewirkt,
die Wahrnehmung des Zwangs- und Angstgefühls kann damit direkt beeinflusst werden.
- Durch moderne energetische Techniken wird der Energiefluss harmonisiert und Blockaden wie Wut, Trauer oder Scham bezüglich der Symptomatik gelöst.
Die unbewussten körperlichen Selbstheilungskräfte werden reaktiviert und somit eine nachhaltige Gesundung gefördert. Das Immunsystem, vegetative Funktionen, der Stoffwechsel können durch Hypnose unmittelbar stimuliert werden – die Anzahl der abwehrwirksamen Blutkörperchen nimmt während der Trance zu.
- Mögliche Sekundärgewinne können aufgedeckt und transformiert werden.
"Habe ich das Auto auch wirklich abgeschlossen?"
"Ist der Herd wirklich ausgeschaltet?"
Manche sind deshalb auch schon mehrmals zurückgelaufen, um nachzusehen, ob wirklich alles in Ordnung ist. Andere haben sich bei ihrem Partner rückversichert: „Hast Du gesehen, ob ich auch wirklich abgeschlossen habe?“
Und wer hat nicht schon einmal ein wichtiges Dokument mehrmals gelesen, um sicherzugehen, dass sich kein Fehler eingeschlichen hat?
Manchen Menschen ist es auch besonders wichtig, dass die Wohnung immer blitzsauber ist oder dass alles eine bestimmte Ordnung hat. Wieder anderen fällt es schwer, liebgewonnene Dinge wegzuwerfen – selbst dann, wenn sie kaputt und nicht mehr zu gebrauchen sind.

Was ist noch "normal", und was nicht? Ist jeder "zwanghafte" Gedanke auch ein Zwangsgedanke, oder gar ein Zwangsimpuls?
Solche Verhaltensweisen haben zwar eine gewisse Ähnlichkeit mit dem, was man als Kontrollzwang, Waschzwang, Ordnungszwang oder Sammelzwang bezeichnet. Allerdings ist ein solches Verhalten bis zu einem gewissen Grad völlig normal und häufig sogar sinnvoll: Ehe das eigene Auto gestohlen wird, ist es besser, zwei Mal nachzusehen, ob alles gut verschlossen ist. Und wenn alles ein bestimmtes System hat, findet man Dinge eben leichter wieder.
Problematisch wird es jedoch dann, wenn die Neigung, Dinge zu kontrollieren oder der Hang zur Sauberkeit überhand nehmen.
Dann können sie den Alltag beeinträchtigen oder sogar vollständig beherrschen und bei den Betroffenen beträchtliches Leiden auslösen. In solchen Fällen spricht man von einer Zwangsstörung oder Zwangserkrankung:
Die Betroffenen leiden unter Gedanken, die sich ungewollt aufdrängen, begleitet von der Angst, dass etwas Schlimmes passieren könnte. Sie verspüren den unwiderstehlichen Drang, bestimmte Dinge zu tun, mit denen sie den negativen Gedanken und der Angst scheinbar entgegenwirken können. Die Handlungen werden häufig immer wieder in der gleichen Form wiederholt, was kurzfristig zu einem Nachlassen der inneren Anspannung führt.
Die häufigsten Arten von Zwangshandlungen:
- Kontrollzwang:
Vor dem Verlassen der Wohnung muss man mehrmals kontrollieren, ob alle Elektrogeräte ausgeschaltet sind, ob alle Türen und Fenster geschlossen und ob kein Wasserhahn tropft. Man befürchtet, dass sonst die Wohnung abbrennen, ein Einbruch geschehen oder ein Wasserschaden auftreten könnte. Die Kontrollen wiederholt man dann 20 Mal in genau der gleichen Reihenfolge.
- Waschzwang:
Aus Angst, sich und ihre Familie mit einem Krankheitserreger zu infizieren, muss man nach dem Nachhausekommen den ganzen Körper und die Kleidung nach einem festgelegten Ritual reinigen. Außerdem wäscht man sich bis zu 50 Mal am Tag die Hände, wobei man immer mit dem kleinen Finger der linken Hand beginnt und sich dann nach rechts vorarbeitet. Wenn man sich nicht sicher ist, ob sie bei dem Ritual einen Fehler gemacht hat, muss sie wieder von vorne anfangen. Dabei empfindet man das ständige Waschen selbst meist als störend und sinnlos.
- Ordnungszwang:
Man hat das Bedürfnis, dass die Gegenstände in der Wohnung nach genau festgelegten Prinzipien angeordnet sind. Ist diese Ordnung gestört, fühlt man sich sehr unbehaglich. Daher verbringt man mehrere Stunden am Tag damit, die Ordnung zu überprüfen und zum Beispiel Bücher zurecht zu rücken, die Falten in der Gardine glatt zu zupfen usw. Schon seit längerer Zeit lässt man keine anderen Menschen mehr in seine Wohnung.
- Wiederhol- oder Zählzwang:
Wiederhol- und Zählzwänge gehen oft mit einem magischen Denken einher. So muss man beim Teekochen fünf Mal hintereinander das heiße Wasser wegschütten und neu beginnen. Man befürchtet, dass jemandem etwas zustoßen könnte, wenn man dies nicht tut. Wenn man glaubt, bei irgendeiner Tätigkeit im Haushalt einen Fehler gemacht zu haben, sagt man Zahlen in einer bestimmten Reihenfolge auf, um zu verhindern, dass etwas Schlimmes geschieht. Was dies sein könnte, kann man nicht genau angeben.
-Sammelzwang:
Man hat die Befürchtung, man könnte aus Versehen irgendetwas wegwerfen, was doch noch wichtig ist. Daher sammelt man in der Wohnung viele Dinge an. Wenn man doch einmal etwas wegwirft, kommt es häufig vor, dass man hinterher die ganze Mülltonne durchwühlt, um sicher zu gehen, dass nicht doch etwas Wichtiges dabei war.
Außenstehenden erscheint dieses Verhalten – zum Beispiel stundenlanges Waschen oder wiederholtes Kontrollieren der ganzen Wohnung – oft unverständlich und bizarr. Tatsächlich handelt es sich jedoch um eine klar umschriebene psychische Erkrankung, für die es bestimmte Ursachen gibt und die sich mit geeigneten Methoden auch behandeln lässt.
Wenn Sie selbst unter ähnlichen wie den beschriebenen Symptomen leiden, sollten Sie den Mut haben, sich an einen Arzt oder Psychotherapeuten zu wenden. Dieser kann die Symptomatik genauer untersuchen und Ihnen weitere Maßnahmen empfehlen.
Therapiemöglichkeiten
Lange galten Zwangsstörungen als schwer zu behandeln. Inzwischen erzielt man v.a. gute Erfolge mit verhaltenstherapeutischen Mitteln, die gelegentlich mit Medikamenten unterstützt werden. Die für die Therapie gewählten Methoden bei Zwangsverhalten (Zwangshandlungen) sind Verfahren der Konfrontation und Reaktionsverhinderung. Diese sollen den Zirkel von Angst und Vermeidung durchbrechen: Der Patient wird mit der Situation, welche die Zwangsrituale auslöst, konfrontiert. In Absprache und mit der Zustimmung des Patienten wird verhindert, daß das Zwangsverhalten ausgeführt werden kann. Zunächst führt das zu einem Anstieg, aber dann zu einem Nachlassen der Angst. Außerdem soll es zu einem Anstieg des subjektiven Erlebens von Kompetenz im Umgang mit dem Problem führen. Doch wenn das Zwangsverhalten eine stabilisierende Funktion hat, muß das bei der Therpieplanung beachtet werden, denn eine Konfrontation stellt in diesem Fall das falsche Mittel dar.

Bei der Hypnosetherapie zur Behandlung von Zwangsstörungen wird mit folgenden Therapieansätzen gearbeitet:
- Neuronale Tiefenentspannung während des hypnotischen Trancezustandes,
mit der auf natürliche Weise die Erholung des Organismus gefördert wird.
- Konfliktlösende hypnotherapeutische Interventionen, wodurch die Seele und damit auch der Organismus entlastet wird – eine seelische Neuorientierung und Reifung wird dabei sanft gefördert.
- Einem Wiederauftreten der Zwangshandlungen- und Gedanken wird vorgebeugt, indem die verursachenden Emotionen verständlich gemacht und eine Neuorientierung ermöglicht wird.
- Durch Suggestion wird auf das „Gleichgültigwerden“ der Zwangshandlungen eingewirkt,
die Wahrnehmung des Zwangs- und Angstgefühls kann damit direkt beeinflusst werden.
- Durch moderne energetische Techniken wird der Energiefluss harmonisiert und Blockaden wie Wut, Trauer oder Scham bezüglich der Symptomatik gelöst.
Die unbewussten körperlichen Selbstheilungskräfte werden reaktiviert und somit eine nachhaltige Gesundung gefördert. Das Immunsystem, vegetative Funktionen, der Stoffwechsel können durch Hypnose unmittelbar stimuliert werden – die Anzahl der abwehrwirksamen Blutkörperchen nimmt während der Trance zu.
- Mögliche Sekundärgewinne können aufgedeckt und transformiert werden.
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